Ausbildungsergebnisse eines neuen Curriculums zur interproximalen Oralprophylaxe für Studierende der Zahnmedizin

In das Curriculum eines präklinischen Kurses der zahnärztlichen Ausbildung wurde ein Ausbildungsmodul zur Prophylaxe mit spezifischem Schwerpunkt auf Interdentalbürsten aufgenommen. Das Hauptziel der Studie bestand darin, die Auswirkungen dieses Moduls auf die Einstellung und den Gebrauch von Interdentalbürsten durch die Studierenden zu untersuchen.

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In die Studie wurden 96 Studierende der vorklinischen Zahnmedizin im dritten Jahr einbezogen, von denen niemand Zahnseide oder Interdentalbürsten benutzte. Sie alle nahmen am „Individual Interproximal Oral Prophylaxis Education Program“ (Ausbildungsprogramm zur individuellen interproximalen Oralprophylaxe) teil, einer aus mehreren Schritten bestehenden Ausbildung. Die ersten, theoretischen Teile konzentrierten sich auf die Wirkung des interdentalen Biofilms und darauf, wie sich die Konsequenzen verhindern und behandeln lassen. Der nächste Schritt bestand aus einer praktischen klinischen Ausbildung. Anschließend wurde der Einfluss des Ausbildungsmoduls evaluiert.

 

Eine Woche nach Abschluss des spezifischen Programms benutzten 86 der 96 Studierenden Interdentalbürsten, nach einem Monat waren es 61, nach drei Monaten 70, und beim Follow-up nach einem Jahr verwendeten noch 20 Studierende Interdentalbürsten. Wie man sieht, war die Akzeptanz für die Verwendung von Interdentalbürsten zunächst hoch, aber die Adhärenz nach einem Jahr muss als gering betrachtet werden. Den Autoren zufolge könnte eine Erklärung dafür sein, dass die Studierenden bei einer jungen und gesunden Bevölkerung nur einen begrenzten Bedarf für derartige Hilfsmittel zur Interdentalreinigung sahen.

 

Die drei Variablen Akzeptanz, Trauma und wahrgenommene Wirksamkeit waren unter den Teilnehmern insgesamt positiv. Während des einjährigen Zeitraums empfahl die Studentengruppe offenbar vermehrt Interdentalbürsten an Patienten und Verwandte – unabhängig vom persönlichen Gebrauch. Die kritischsten Faktoren für die Empfehlung von Interdentalbürsten scheinen das Verständnis von Präventionsstrategien, die Wahrnehmung reduzierter gingivaler Blutungen und das Wissen um die Effizienz von Interdentalbürsten zu sein.

 

Das übergeordnete Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung der Erkenntnis, dass die Verwendung von Interdentalbürsten zur Kontrolle des interdentalen Biofilms ebenso selbstverständlich ist wie die Verwendung von Zahnbürsten. Die Botschaft der Autoren ist klar: Eine solide Ausbildung in der Bedeutung der Interdentalhygiene ermöglicht es den Studierenden, zu Pflegekräften zu werden, die die Notwendigkeit eines präventiven Ansatzes vollständig verstehen und den interdentalen Biofilm der Patienten professionell behandeln können.