Die Bedeutung der häuslichen Pflege für den Behandlungserfolg

Selbstpflege von Patienten bei Infektion der Parodontaltaschen. Die Prävention von Gingivitis kann sowohl als Primär- als auch als Sekundärprävention angesehen werden. Dieser Übersichtsartikel konzentriert sich auf die Selbstpflege residualer Parodontaltaschen für das Langzeitergebnis der Parodontalbehandlung. Die Grundlage ist die Kontrolle des sub- und supragingivalen Biofilms, wobei die Kontrolle des letzteren auf Selbstpflegemaßnahmen des Patienten zu Hause beruht, namentlich dem Zähneputzen und der Interdentalreinigung. Mit der richtigen häuslichen Pflege kann Gingivitis vorgebeugt und ein Rezidiv der Parodontitis vermieden werden.

 

Dem Artikel zufolge schnitten die Interdentalbürsten im Vergleich zu anderen Hilfsmitteln für die Interdentalreinigung am besten ab. Allerdings müssen bei der Wahl des Hilfsmittels auch die Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt werden. Mundspülungen können zur Reduzierung von Entzündung und dentalem Biofilm beitragen, wenn die mechanische Reinigung nicht vollständig gelingt. Als Goldstandard für die Reduktion von Plaque und Gingivitis gilt Chlorhexidin, aber auch andere Mittel haben positive Wirkungen gezeigt.

 

Für eine erfolgreiche parodontale Erhaltungspflege muss die selbst durchgeführte Pflege mit einer professionellen Erhaltungstherapie kombiniert werden. Das langfristige Behandlungsergebnis hängt wesentlich von der Compliance des Patienten bei der unterstützenden Erhaltungspflege ab. Eine professionelle Erhaltungstherapie in Kombination mit schlechter Mundhygiene ist nicht zielführend; ein langfristig positives Behandlungsergebnis ist von beiden Faktoren abhängig.

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Die Autoren betonen weiterhin, dass die Bewertung der selbst durchgeführten Mundhygiene sowie Scaling und Wurzelglättung offensichtliche Bestandteile der Erhaltungstherapie sind, dass aber auch die Patientenanamnese und die Risikofaktoren für Parodontalerkrankungen regelmäßig bewertet werden müssen, da sie die Pathogenese beeinflussen. Modifizierbare Risikofaktoren wie das Rauchen müssen durch eine Verhaltensänderung angegangen werden, um einen Behandlungserfolg zu erzielen und das Behandlungsergebnis aufrechtzuerhalten.

 

Studien haben gezeigt, dass eine kontinuierliche Motivation und Verbesserung der Patienten-Compliance mit den gegebenen Mundhygiene-Instruktionen entscheidend zum langfristigen Behandlungserfolg beitragen können. Da es sich bei der Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt, können Verhaltens- und Lebensstiländerungen erforderlich sein. Daher ist die Zusammenführung von klinischer und Verhaltensforschung für den langfristigen Behandlungserfolg von Bedeutung.