- auf die Menge, die Zeit und das Wasser kommt es an
Zahnpasta auftragen, Zähne putzen, ausspucken und ausspülen – so einfach wie 1-2-3, oder? Nicht ganz, denn bei jedem dieser Schritte wird die Fluoridkonzentration* im Zahnzwischenraum beeinflusst, abhängig von der Zahnpastamenge, der Dauer des Zähneputzens und dem zum Spülen des Mundes verwendeten Wasser. Dies ist die Annahme in einer randomisierten Crossover-Studie von Ishizuka et al. (2020). Die Ergebnisse bekräftigen und unterstreichen die Bedeutung präziser Empfehlungen für das Zahnputzverhalten der Patienten.
“Unsere Hypothese war, dass unterschiedliche Mengen an Zahnpasta, Dauer, Wassermenge und verschiedene Arten von Zahnpasta die Fluoridkonzentration im Zahnzwischenraum nach dem Zähneputzen beeinflussen.” - Ishizuka et al.
Wie die Studie durchgeführt wurde
Um die Auswirkungen von Zahnputzroutinen auf die Fluoridkonzentration (F) im Zahnzwischenraum zu untersuchen, wurden 16 gesunde Erwachsene in zwei Testreihen unterteilt:
- Testreihe 1: unterschiedliche Zahnputzroutinen. Untersucht wurde die Auswirkung unterschiedlicher Zahnpastamengen (1 cm vs. 2 cm), Putzdauern (1 min vs. 2 min) und Wasserspülmengen (10 ml vs. 20 ml) auf die Fluoridretention**.
- Testreihe 2: verschiedene Formen der Zahnpastaverabreichung. Untersucht wurde der Einfluss verschiedener Fluoridzahnpastaformulierungen (Paste, Gel und Schaum) mit unterschiedlichen Spülbedingungen nach dem Zähneputzen (keine Spülung vs. 10 ml Wasser).
Die Teilnehmer befolgten bestimmte Zahnputzprotokolle mit einer Handzahnbürste (TePe GOOD™ Regular Soft) und fluoridierter Zahnpasta (1.450 ppm F). Die Fluoridkonzentration im interdentalen Speichel wurde mit einer ionenspezifischen Elektrode gemessen, wobei die Proben vor dem Zähneputzen und bis zu 60 Minuten danach entnommen wurden.
Was die Studie herausfand
Die Studie hat gezeigt, dass die Fluoridverweildauer in Zahnzwischenräumen signifikant beeinflusst wird durch:
- Die Menge der verwendeten Zahnpasta: Eine einfache Erhöhung von 1 cm auf 2 cm führte zu einem Anstieg der Fluoridkonzentration um 47,2 %.
- Dauer des Zähneputzens: Durch die Verlängerung der Putzdauer von 1 Minute auf 2 Minuten wurde die Fluoridverweildauer deutlich um 26,8 % erhöht.
- Ausspülen nach dem Zähneputzen: Die Verringerung der Spülmenge von 20 ml auf 10 ml erhöhte die Fluoridkonzentration um beeindruckende 41,2 %.
- Zahnpasta-Typ: Pasten- und Gelzahnpasten wiesen im Vergleich zu schaumförmigen Produkten rund 50 % höhere Fluoridwerte auf.
Diese Erkenntnisse unterstreichen, warum Zahnärztinnen und Zahnärzte empfehlen sollten, zwei Minuten lang mit zwei Zentimetern Zahnpasta zu putzen und gleichzeitig die Menge an Spülwasser zu begrenzen. Sie zeigen außerdem, wie wichtig die Aufklärung von Patientinnen und Patienten ist, um das Putzverhalten positiv zu beeinflussen – insbesondere im Hinblick auf die Fluoridverweildauer zur Kariesprävention.